Leiden Sie unter Arthrose und suchen nach Wegen, die Schmerzen zu lindern? Haben Sie bereits festgestellt, dass eine ausgewogene Ernährung Ihre Beschwerden verringert? Das ist kein Zufall – die richtige Ernährung kann einen erheblichen Einfluss auf Arthroseschmerzen haben. Arthrose verursacht schmerzhafte Entzündungen und Knorpelabbau, doch gezielte Nahrungsmittel können Entzündungen reduzieren, den Knorpel schützen und Ihre Lebensqualität verbessern. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Lebensmittel Ihre Beschwerden lindern und welche Sie besser meiden sollten, um Ihre Gelenke zu entlasten und die Schmerzen zu verringern.
Das Wichtigste vorab in Kürze
- Arthrose: Arthrose ist der Abbau des Gelenkknorpels, der zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führt.
- Ernährungsumstellung: Eine ausgewogene Ernährung kann Entzündungen hemmen und die Gelenkgesundheit unterstützen.
- Entzündungshemmende Lebensmittel: Gemüse, Obst, gesunde Fette und Vollkornprodukte lindern Arthrose-Beschwerden.
- Vermeiden von entzündungsfördernden Stoffen: Alkohol, Zucker, verarbeitete Lebensmittel und Kaffee verschlimmern die Beschwerden.
- Wichtige Nährstoffe: Omega-3, Vitamine und Spurenelemente fördern Knorpelschutz und reduzieren Schmerzen.
Was ist Arthrose?
Bei der Arthrose, auch Osteoarthrose genannt, handelt es sich um einen Verschleiß der Gelenke. Im zunehmenden Alter schreitet der Verschleiß in Form von Knorpelverlust der Gelenke fort und verursacht im Krankheitsverlauf Gelenkschmerzen, die zu Bewegungsbeeinträchtigungen führen. Begleiterscheinungen einer fortgeschrittenen Arthrose sind erhebliche Einschränkungen in der Mobilität und Selbständigkeit. Vor allem tritt Arthrose in Gelenken auf, die besonders stark belastet werden. Insbesondere sind Hüftgelenke, die Wirbelsäule und die Gelenke der Knie betroffen. Ebenso Fingergelenke, Daumensattelgelenke und Zehengrundgelenke.
Arthrose gilt als chronische Erkrankung, die sich in jedem Alter entwickeln kann, auch wenn das Risiko mit zunehmendem Alter steigt.
Unterscheidung Arthrose vs. aktive Arthrose
Arthrose gilt primär als degenerative Erkrankung des Gelenkknorpels, bei der sich der Knorpel in den Gelenken zunehmend abbaut. Dieser Abbau führt in den meisten Fällen, vor allem bei einer fortgeschrittenen Arthrose, zu mechanischen Problemen, wodurch Entzündungen hervorgerufen werden.
Sofern sich eine Entzündung im Gelenk entwickelt, wird Arthrose auch aktivierte Arthrose genannt. Diese Entzündung geht mit Begleiterscheinungen wie Schmerzen, Schwellungen und Rötungen einher. Bei einer entzündeten bzw. aktiven Arthrose wird der Knorpelabbau häufig beschleunigt und Schmerzen verschlimmert.
Die Behandlung der Entzündung ist besonders wichtig, damit die Schmerzen und andere Begleiterscheinungen gelindert werden können und die mechanischen Probleme nicht zunehmen.
Wodurch wird Arthrose begünstigt?
Arthrose wird durch verschiedene Faktoren verursacht und begünstigt:
Alter: Die Regenerationsfähigkeit der Gelenkknorpel nimmt im zunehmenden Alter ab, wodurch diese anfälliger für Verschleiß werden.
Genetische Veranlagung: Sofern innerhalb der Familie gesundheitliche Vorbelastungen vorliegen, kann dies das Risiko für die Erkrankung an Arthrose erhöhen.
Überlastung: Berufliche Tätigkeiten sowie intensiver Sport, bei denen die Gelenke wiederholt stark belastet werden, können zu einer vorzeitigen Abnutzung des Gelenkknorpels führen.
Fehlstellungen: Eine ungleichmäßige Druckverteilung auf die Gelenke, aufgrund einer angeborenen oder erworbenen Fehlstellungen, kann den Knorpelverschleiß begünstigen.
Verletzungen: Sowohl Bänderrisse als auch Knochenbrüche schädigen die Gelenke, wodurch die Stabilität beeinträchtigt wird und das Arthrose-Risiko steigt.
Bewegungsmangel: Zu wenig Bewegung kann den Knorpel und die Schmierflüssigkeit des Gelenkknorpels negativ beeinträchtigen.
Stoffwechselerkrankungen: Es gibt Stoffwechselerkrankungen, die den sogenannten Knorpelstoffwechsel stören und somit die Entstehung von Arthrose fördern.
Übergewicht: Aufgrund der zusätzlichen Körpermasse werden die Gelenke bei alltäglichen Bewegungen stärker beansprucht, was zu einem schnelleren Verschleiß des Gelenkknorpels führt, vor allem im Knie und der Hüfte.
Ernährung bei Arthrose
Obwohl Arthrose durch das Zusammenkommen mehrerer Faktoren entsteht, wird diese zusätzlich durch eine falsche, entzündungsreiche Ernährung gefördert. Eine Ernährungsumstellung kann daher unterstützend wirken, indem sie Entzündungen reduziert, die Gelenkknorpel schützt, das Immunsystem stärkt und dabei hilft, das Gewicht zu regulieren. Ziel ist es, den Körper mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen, die die Knorpelgesundheit unterstützen und entzündliche Prozesse im Körper eindämmen.
Zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung gibt es moderne, sanfte Therapieansätze, die speziell auf Arthrose-Beschwerden ausgerichtet sind. In unserer Praxis bieten wir innovative Behandlungsmethoden wie die Stoßwellentherapie und weitere nicht-invasive Verfahren an, die darauf abzielen, Schmerzen zu lindern und die Gelenkfunktion zu verbessern. Lassen Sie sich persönlich beraten – vereinbaren Sie noch heute einen Termin und finden Sie gemeinsam mit uns die ideale Therapie für Ihre Gelenke.
Entzündungshemmende und Arthrose lindernde Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung kann einen entscheidenden Beitrag zur Linderung von Arthrose-Beschwerden leisten. Bestimmte Lebensmittel wirken nachweislich entzündungshemmend und können dabei helfen, Gelenkschmerzen zu reduzieren und den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.
- Gemüse und Obst: Beeren, Paprika, Brokkoli, Rote Bete, Knoblauch und grünes Blattgemüse sind reich an Polyphenolen, die entzündungshemmend wirken.
- Gesunde Fette: Fisch (Lachs, Hering, Makrele), Leinsamenöl, Rapsöl und Walnüsse enthalten Omega-3-Fettsäuren und gelten daher als entzündungshemmend.
- Vollkornprodukte: Hafer, Naturreis, Gerste und Hirse sind knorpelstabilisierend, da sie den Körper mit Kieselsäure versorgen.
- Gewürze: Zimt und Kurkuma haben entzündungshemmende Eigenschaften.
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Entzündungsfördernde Lebensmittel
Wer unter Arthrose leidet, sollte nicht nur auf entzündungshemmende Ernährung achten, sondern auch gezielt entzündungsfördernde Lebensmittel vermeiden. Bestimmte Nahrungsmittel können entzündliche Prozesse im Körper verstärken und damit die Beschwerden an den Gelenken verschlimmern. Besonders problematisch sind stark verarbeitete Produkte, zuckerreiche Speisen und Lebensmittel mit gesättigten Fettsäuren. Sie können Schmerzen begünstigen und die Beweglichkeit weiter einschränken. In der folgenden Übersicht zeigen wir Ihnen, welche Lebensmittel bei Arthrose möglichst selten auf dem Speiseplan stehen sollten.
Alkohol:
- Bereits geringe Mengen an Alkohol können die Sauerstoffversorgung des Gelenkknorpels beeinträchtigen und die Regeneration stören.
- Bei Alkoholkonsum können Mikronährstoffe wie Magnesium und Zink ausgeschwemmt werden, was besonders bei der Einnahme von Arthrose-Medikamenten problematisch sein kann.
→ Tipp bei Arthrose: Alkoholverzicht oder starke Reduktion des Alkoholkonsums
Industriell hergestellte Lebensmittel:
- Gesättigte Fettsäuren enthalten entzündungsfördernde Transfette und Arachidonsäuren (Omega-6).
- Zusatzstoffe und Zucker in industriell hergestellten Lebensmitteln fördern sowohl Entzündungen als auch Übergewicht.
→ Tipp bei Arthrose: Der übermäßige Konsum von industriell hergestellten Süßigkeiten, Fertiggerichten, Schmalz sowie Wurstwaren sollte vermieden werden.
Zuckerhaltige Getränke:
- Zuckerreiche Getränke wie Softdrinks und Fruchtsäfte, aber auch zusätzlich gesüßte Getränke wie Tee und Kaffee sind entzündungsfördernd.
→ Tipp bei Arthrose: Vermeidung von zuckerhaltigen Getränken, um chronische Entzündungen und mechanischen Gelenkstress zu reduzieren.
Kaffee:
- Der in Kaffee enthaltene Koffein hemmt die Kalziumaufnahme im Körper und kann den Knochen- und Knorpelstoffwechsel negativ beeinflussen.
→ Tipp bei Arthrose: Verzicht Sie auf gesüßten und koffeinhaltigen Kaffee. Steigen Sie auf entkoffeinierten und ungesüßten Kaffee um.
Eine konsequente Ernährungsweise kann dabei helfen, Entzündungen zu lindern, Medikamente zu reduzieren und die Funktion der Gelenke zu erhalten.
Nährstoffe, die bei Arthrose helfen
Neben ausreichender, gelenkschonender Bewegung und gezielter Physiotherapie kann eine gezielte, entzündungsarme und nährstoffreiche Ernährung den Gelenkstoffwechsel unterstützen und die Knorpelgesundheit fördern. Daher empfiehlt sich eine Ernährung, die reich an Antioxidantien, Omega-3-Fettsäuren, Vitaminen sowie Spurenelementen ist.
- Entzündungen reduzieren
Entzündungen spielen bei Arthrose eine entscheidende Rolle. Bestimmte Nährstoffe, wie Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und können so Schmerzen lindern und den Krankheitsverlauf verlangsamen:
- DHA (Docosahexaensäure) und EPA (Eicosapentaensäure) werden im Körper in entzündungshemmende Stoffe umgewandelt, wodurch Entzündungen und Schmerzen reduziert werden können. Die Wirkung der Omega-3-Fettsäuren kann dabei helfen, sowohl Schmerzen als auch die charakteristische Morgensteifheit zu lindern.
- Knorpelschutz und -aufbau
Um den Knorpel zu schützen und seine Regeneration zu fördern, sind Nährstoffe wie Antioxidantien besonders wichtig:
- Vitamin E fängt freie Radikale ab, die während Entzündungsprozessen entstehen und den Knorpel schädigen. Das Vitamin kann dabei helfen, das Wachstum von Knorpelzellen anzuregen.
- Vitamin C kann zur Bildung von körpereigenem Kollagen beitragen, welches als wichtiger Bestandteil des Gelenkknorpels gilt und für die Stabilität und Funktion des Knorpels essenziell ist.
- Beta-Carotin ist ein Provitamin von Vitamin A und wird im Körper zu Vitamin A umgewandelt. Beta-Carotin ist wichtig für die Körperfunktion und die Gesundheit der Gelenke.
Spurenelemente
- Selen kann dabei helfen, das Risiko für Arthrose zu verringern und bei bestehender Arthrose die Schmerzen sowie den Bedarf an Schmerzmitteln reduzieren. Außerdem ist Selen an der Funktion von Enzymen beteiligt, die am Aufbau von Knorpelbestandteilen mitwirken.
- Zink kann zur Entzündungshemmung beitragen und die Immunfunktion sowie den Knorpelstoffwechsel positiv beeinflussen.
Mangan unterstützt die Bildung von Knorpelgewebe sowie Bandscheibengewebe und hemmt durch Enzyme den Abbau von Knorpelgewebe.
Fazit
Eine bewusste Ernährung kann einen entscheidenden Einfluss auf die Linderung von Arthrose-Beschwerden haben. Obwohl Arthrose nicht geheilt werden kann, bieten gezielte Ernährungsmaßnahmen eine wertvolle Unterstützung, um Schmerzen zu verringern, Entzündungen zu hemmen und den Knorpel zu schützen. Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und wichtigen Nährstoffen wie Vitamin C und E sind, können helfen, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Gleichzeitig sollten entzündungsfördernde Nahrungsmittel wie Zucker, verarbeitete Produkte und ungesunde Fette gemieden werden. Eine ausgewogene Ernährung, gepaart mit gezielter Bewegung, kann so zu einer spürbaren Verbesserung der Gelenkgesundheit führen und den Alltag schmerzfreier gestalten.
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Welche Lebensmittel helfen bei Arthrose-Schmerzen?
Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und entzündungshemmenden Stoffen wie Fisch, Beeren, Gemüse und Nüssen sind, können helfen, Entzündungen zu reduzieren und die Gelenke zu entlasten.
Kann eine Ernährungsumstellung die Arthrose-Beschwerden lindern?
Ja, eine gezielte Ernährung kann Entzündungen im Körper verringern, den Knorpel schützen und das Fortschreiten der Arthrose verlangsamen, was zu einer Reduktion der Schmerzen führen kann.
Welche Nahrungsmittel sollte ich bei Arthrose vermeiden?
Vermeiden Sie entzündungsfördernde Lebensmittel wie Zucker, stark verarbeitete Produkte, Transfette und Alkohol, da diese Entzündungen verstärken und den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen können.
Kann eine gesunde Ernährung Arthrose heilen?
Leider kann eine gesunde Ernährung Arthrose nicht heilen, da der Knorpelabbau irreversibel ist. Sie kann jedoch helfen, Entzündungen zu reduzieren und die Schmerzen zu lindern, wodurch die Lebensqualität verbessert wird.
Autor: Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie - Sandro Meider
Sandro Meider absolvierte sein Studium der Humanmedizin an der Universität zu Köln und spezialisierte sich anschließend auf die Fachgebiete Orthopädie und Unfallchirurgie. Nach Abschluss seiner Facharztausbildung und dem Sammeln von Erfahrungen in verschiedenen Fachkliniken und Praxen erhielt er 2010 die Anerkennung als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Seit 2011 ist er als niedergelassener Arzt in der Facharztklinik LINKS VOM RHEIN in Köln tätig und hat sich auf die Behandlung von Arthrose mit verschiedenen Methoden wie der Stoßwellentherapie spezialisiert. Als Hobbysportler weiß er, wie wichtig schmerzfreie Beweglichkeit beim Sport ist und nutzt seine Therapiemöglichkeiten, um seinen Patienten mit nicht-invasiven Methoden zu mehr Lebensqualität und Beweglichkeit zu verhelfen.