Leiden Sie unter Arthrose und fragen sich, wie sich die Erkrankung auf Ihre Lebensqualität und Lebenserwartung auswirkt? Arthrose ist eine der häufigsten degenerativen Gelenkerkrankungen, die im Laufe der Zeit zu Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit führt. Doch bedeutet eine Arthrose-Diagnose automatisch eine verkürzte Lebenserwartung? Wie können Sie trotz der Gelenkprobleme ein aktives, schmerzfreies Leben führen? In diesem Artikel erfahren Sie, welche Therapiemöglichkeiten es gibt und welche Risiken es zu beachten gilt, um Ihre Lebensqualität langfristig zu erhalten.
Das Wichtigste vorab in Kürze
- Arthrose ist eine chronische Gelenkerkrankung, bei der der Knorpel zunehmend abgebaut wird.
- Im Endstadium (Grad IV) führt Arthrose zu starken Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit.
- Schmerzmittel und Bewegungsmangel bergen Risiken wie Organbelastungen und Muskelabbau.
- Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können den Verlauf der Arthrose verlangsamen.
Arthrose Lebenserwartung – Was ist Arthrose genau?
Überschrift
Arthrose ist eine chronische, degenerative Gelenkerkrankung, bei der sich der schützende Knorpel in den Gelenken allmählich abbaut. Dieser Verschleiß führt zu Schmerzen, Entzündungen, Steifheit und eingeschränkter Beweglichkeit der betroffenen Gelenke. Am häufigsten tritt Arthrose an Gelenken auf, die stark beansprucht werden, wie Knie, Hüfte, Hände und Wirbelsäule. Mit zunehmendem Alter und durch Faktoren wie Übergewicht, Fehlstellungen oder Verletzungen steigt das Risiko, an Arthrose zu erkranken.
Wie alt werden Menschen mit Arthrose?
Arthrose selbst ist keine lebensbedrohliche Erkrankung, allerdings können begleitende Faktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck oder Diabetes das Risiko für eine gesenkte Lebenserwartung erhöhen, besonders bei schweren Formen der Hüft- oder Kniearthrose. Diese erhöht das Risiko auf den Tod durch kardiovaskuläre Erkrankungen – Herz-Kreislauf-Erkrankungen – bei Kniearthrose um 20 Prozent, bei Hüftarthrose um 13 Prozent.
Allgemeine Auswirkungen von Arthrose auf die Gesundheit
Arthrose hat weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit der Betroffenen. Die präsenteste Auswirkung dabei ist die eingeschränkte Mobilität. Arthrose verursacht Schmerzen bei der Bewegung und schränkt die Beweglichkeit ein, was zu einem weniger aktiven Lebensstil führen kann. Durch den weniger aktiven Lebensstil, durch die Arthrose, wird das Risiko anderer Gesundheitsprobleme erhöht, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Übergewicht. Die anhaltenden Schmerzen können auch eine psychische Belastung darstellen. Arthrose-bedingte Schmerzen können den Schlaf beeinträchtigen, was zusätzlich dazu führt, dass die Erholung und Regeneration des Körpers behindert wird.
Was passiert bei Arthrose im Endstadium?
Im Endstadium der Arthrose (Grad IV) kommt es zu schwerwiegenden Veränderungen im betroffenen Gelenk, die zu erheblichen Einschränkungen führen. Der Gelenkknorpel ist vollständig abgenutzt und es kommt zur sogenannten Knochen-auf-Knochen-Reibung. Diese Reibung ohne den schützenden Knorpel verursacht starke Schmerzen und fördert Entzündungen im Gelenk. Strukturell bilden sich tiefe Rillen und Furchen in den Knochenoberflächen und knöcherne Randanbauten (Osteophyten), die die Beweglichkeit zusätzlich einschränken.
Die Beweglichkeit des Gelenkes wird zunehmend eingeschränkt, Streckbewegungen werden erschwert und schmerzhafter. Fehlstellungen wie O- oder X-Beine können sich verstärken und die Belastung der betroffenen Gelenke erhöhen. In diesem Stadium sind die Schmerzen oft so stark, dass alltägliche Bewegungen massiv eingeschränkt sind. Konservative, gelenkerhaltende Therapien sind in diesem Stadium nur noch begrenzt wirksam, sodass der Einsatz einer Endoprothese (künstliches Gelenk) oft die einzige wirksame Möglichkeit bleibt, die Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit wiederherzustellen.
Für einen möglichst kontrollierten und verlangsamten Verlauf der Arthrose ist es wichtig, frühzeitig eine Diagnose zu erhalten. Beim Arthrosezentrum sind wir auf Arthrose spezialisiert und erkennen sie frühzeitig. Sollten Sie also Arthrose-ähnliche Beschwerden haben, kontaktieren Sie uns und vereinbaren Sie unkompliziert einen Termin!
Kann man mit Arthrose schmerzfrei leben?
Obwohl Arthrose nicht heilbar ist, ist es durchaus möglich, durch eine Kombination aus konservativen und operativen Behandlungsmethoden weitgehend schmerzfrei zu leben und die Lebensqualität zu verbessern. Das Ziel der Arthrosetherapie ist es, die Beschwerden zu lindern, den Fortschritt der Erkrankung zu verlangsamen und die Funktionalität des Gelenks zu erhalten.
Konservative Therapiemethoden bei Arthrose
Die konservativen Behandlungen setzen auf nicht-invasive Maßnahmen, um Schmerzen zu reduzieren und die Beweglichkeit zu erhalten. Dazu gehören:
- Physiotherapie: Spezielle Übungen stärken die Muskulatur rund um das betroffene Gelenk und fördern die Beweglichkeit. Durch regelmäßige Bewegung wird der Gelenkstoffwechsel angeregt und die Belastung auf das Gelenk reduziert.
- Medikamentöse Therapie: Schmerzmittel wie NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika) oder in schwereren Fällen Kortison können Entzündungen lindern und Schmerzen reduzieren.
- Hyaluronsäure-Injektionen: Diese Injektionen in das Gelenk sollen den natürlichen Gelenkschmierstoff ersetzen und so die Reibung der Gelenkflächen verringern.
- Ernährungsberatung und Gewichtsreduktion: Übergewicht belastet die Gelenke zusätzlich. Durch eine angepasste Ernährung und Gewichtsabnahme kann der Druck auf die Gelenke gemindert und die Schmerzen reduziert werden.
Arthrose: Operative Therapiemethoden
Wenn die konservativen Maßnahmen nicht mehr ausreichen, kommen operative Behandlungen infrage:
- Gelenkspiegelung (Arthroskopie): In frühen Stadien der Arthrose kann eine Arthroskopie durchgeführt werden, um beschädigten Knorpel zu glätten oder zu entfernen und Entzündungen zu behandeln.
- Gelenkumstellungen (Osteotomie): Bei Fehlstellungen des Gelenks, wie O- oder X-Beinen, kann eine Korrektur der Achse erfolgen, um die Belastung auf das betroffene Gelenk zu verringern.
- Gelenkersatz (Endoprothese): Im fortgeschrittenen Stadium der Arthrose, wenn der Knorpel komplett zerstört ist und konservative Maßnahmen nicht mehr helfen, kann ein künstlicher Gelenkersatz eingesetzt werden. Dieser ersetzt das geschädigte Gelenk durch eine Prothese und ermöglicht es vielen Patienten, nahezu schmerzfrei zu leben.
Um operative Therapiemethoden möglichst zu vermeiden, setzen wir beim Arthrosezentrum auf den Einsatz konservativer Therapiemethoden. Mit Behandlungsmethoden wie der Stoßwellentherapie oder dem Einsatz von Hyaluronsäure-Injektionen schaffen wir es, dem Verlauf der Arthrose effektiv entgegenzuwirken und Ihnen ein Leben mit weniger Beschwerden und mehr Qualität zu ermöglichen. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin!
Welche Risiken haben Menschen mit Arthrose?
Menschen mit Arthrose sind mit verschiedenen gesundheitlichen Herausforderungen konfrontiert, insbesondere durch die langfristige Einnahme von Schmerzmitteln und den möglichen Verlust von Muskelmasse.
Gefahr durch Schmerzmittel
Die medikamentöse Behandlung, vor allem mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac, ist eine häufige Methode zur Schmerzlinderung bei Arthrose. Allerdings birgt der langfristige Einsatz dieser Medikamente erhebliche Risiken:
Magen-Darm-Probleme
- NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika) können die Magenschleimhaut schädigen.
- Mögliche Folgen: Magenschmerzen, Geschwüre, potenziell lebensgefährliche Blutungen.
- Präventivmaßnahme: Häufig werden Magenschutzmittel zusätzlich verschrieben.
Nieren- und Leberschäden
- Langzeitanwendung kann die Nierenfunktion beeinträchtigen und die Leber belasten.
- Besonders riskant bei höheren Dosierungen und längerer Anwendungsdauer.
Erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko
- Einige NSAR, besonders in hohen Dosen, erhöhen das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.
- Spezifische Risiken: Diclofenac erhöht das Risiko eines Herzstillstands um 50 %, Ibuprofen um 31 %.
- Mögliche Erhöhung des Blutdrucks.
Gefahr durch Muskelabbau
Ein weiteres signifikantes Risiko bei Arthrose ist der Muskelabbau, oft bedingt durch Bewegungsmangel.
Inaktivität
- Arthrose-bedingte Schmerzen führen häufig zur Vermeidung körperlicher Aktivitäten.
- Folge: Eingeschränkter Bewegungsumfang und Muskelschwäche.
- Konsequenz: Verstärkte Gelenkbelastung durch verminderte muskuläre Unterstützung.
Progression der Arthrose
- Muskelabbau beschleunigt die Gelenkdegeneration.
- Weniger muskuläre Unterstützung führt zu erhöhter Gelenkbelastung.
- Resultat: Verstärkung der Arthrosesymptome und weitere Einschränkung der Beweglichkeit.
Arthrose – Prävention von Risiken
Um die Risiken durch Bewegungsmangel und langfristigem Schmerzmittelkonsum entgegenzuwirken, können mehrere Strategien angewendet werden. Stärken Sie durch gezieltes Training die gelenkumgebende Muskulatur. Setzen Sie sich für eine ausgewogene und vorsichtige medikamentöse Behandlung unter ärztlicher Aufsicht ein, um nur die Dosis zu nehmen, die Sie auch wirklich brauchen. Achten Sie auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung, um das Risiko von Übergewicht zu reduzieren. Durch eine ganzheitliche Herangehensweise, die Bewegung, Ernährung und bei Bedarf eine sorgfältig abgestimmte medikamentöse Therapie kombiniert, können Sie Ihre Lebensqualität verbessern und die Risiken der Arthrose effektiv reduzieren.
Fazit – Sterben Arthrosepatienten früher?
Arthrose selbst ist keine lebensbedrohliche Erkrankung, und daher reduziert sie nicht direkt die Lebenserwartung. Jedoch können bestimmte Faktoren, die mit Arthrose einhergehen, die Lebenserwartung indirekt beeinflussen. Menschen mit schwerer Arthrose, insbesondere Knie- oder Hüftarthrose, haben ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Studien zeigen, dass das Risiko eines vorzeitigen Todes durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Kniearthrose um etwa 20 % und bei Hüftarthrose um 13 % erhöht ist.
Dieses erhöhte Risiko entsteht oft durch Begleiterkrankungen wie Übergewicht, Bewegungsmangel, Bluthochdruck oder Diabetes, die durch die eingeschränkte Mobilität und Schmerzen verstärkt werden können. Ein weniger aktiver Lebensstil aufgrund von Arthroseschmerzen kann die Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Probleme, Diabetes oder andere chronische Erkrankungen erhöhen. Seien Sie also aktiv und, ernähren Sie sich gesund und bemühen Sie sich bei Anzeichen von Arthrose um eine frühzeitige Diagnose – vereinbaren Sie jetzt einen Termin beim Arthrosezentrum!
Ist Arthrose erblich bedingt?
Ja, genetische Faktoren können eine Rolle bei der Entstehung von Arthrose spielen. Menschen mit einer familiären Vorgeschichte von Gelenkerkrankungen haben ein erhöhtes Risiko, selbst an Arthrose zu erkranken. Trotzdem tragen auch Umwelt- und Lebensstilfaktoren wie Übergewicht und Bewegung dazu bei.
Kann man Arthrose durch Ernährung beeinflussen?
Eine gesunde Ernährung kann helfen, das Fortschreiten der Arthrose zu verlangsamen. Antientzündliche Lebensmittel wie Omega-3-Fettsäuren (Fisch, Leinsamen) sowie eine ausgewogene Ernährung zur Gewichtskontrolle können die Gelenkbelastung verringern und Entzündungen lindern.
Welche Alternativen gibt es zu Schmerzmitteln?
Neben Schmerzmitteln bieten sich alternative Therapien an, wie Physiotherapie, Hyaluronsäure-Injektionen, Stoßwellentherapie und Akupunktur. Diese Ansätze zielen darauf ab, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu fördern und langfristige Schädigungen zu verhindern, ohne die Nebenwirkungen von Medikamenten.
Autor: Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie - Sandro Meider
Sandro Meider absolvierte sein Studium der Humanmedizin an der Universität zu Köln und spezialisierte sich anschließend auf die Fachgebiete Orthopädie und Unfallchirurgie. Nach Abschluss seiner Facharztausbildung und dem Sammeln von Erfahrungen in verschiedenen Fachkliniken und Praxen erhielt er 2010 die Anerkennung als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Seit 2011 ist er als niedergelassener Arzt in der Facharztklinik LINKS VOM RHEIN in Köln tätig und hat sich auf die Behandlung von Arthrose mit verschiedenen Methoden wie der Stoßwellentherapie spezialisiert. Als Hobbysportler weiß er, wie wichtig schmerzfreie Beweglichkeit beim Sport ist und nutzt seine Therapiemöglichkeiten, um seinen Patienten mit nicht-invasiven Methoden zu mehr Lebensqualität und Beweglichkeit zu verhelfen.